EAZA-Ex-situ-Programm
Eine der wichtigsten Aufgaben moderner, wissenschaftlich geführter Zoos ist die Haltung und Zucht gefährdeter Tierarten. Das EAZA Ex-situ-Programm (EEP) ist ein europäisches Managementprogramm, bei dem mit Hilfe einer speziellen Computersoftware die Daten aller beteiligten Tierindividuen einer Art verwaltet und von einem Zuchtbuchkoordinator analysiert werden. Mittels zooübergreifender Zuchtbücher werden gezielt Zuchtgruppen mit einer größtmöglichen genetischen Vielfalt zusammengestellt, um stabile, genetisch gesunde Reservepopulationen innerhalb der Zoos zu schaffen und zu erhalten.
Der Tierpark + Fossilium Bochum beteiligt sich an den folgenden EEP’s bzw. Zuchtbüchern (ESB):
- Zwergseidenaffen
- Totenkopfaffen
- Katta
- Grauer Schlanklori
- Binturong
- Kurzkrallenotter
- Humboldtpinguin
- Mönchsgeier
- Großer Beo
- Kea
- Waldrapp
- Europäische Sumpfschildkröte
- Erdmännchen
- Aldabra Riesenschildkröte
- Madagaskar-Hundskopfboa (ESB)
- Seehund (ESB)
Häufig ist die Auswilderung gefährdeter Arten nicht der beste Weg zur Erhaltung. Die in der Regel menschengemachten Ursachen für die Bedrohung im natürlichen Lebensraum, die für den raschen Verlust der Biodiversität sorgen, sind oft schwer oder gar nicht zu beheben. Aus diesem Grund unterstützen viele Zoos Wildtierorganisationen, die sich für die Verbesserung der Bedingungen im Ökosystem vor Ort einsetzen. Aufklärung, Sensibilisierung, Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und Forschung sind dabei sehr wichtig.
Ist eine Auswilderung möglich, geht dieser vielfach eine jahrelange Planung voraus. Der Bochumer Tierpark beteiligte sich 2008 und 2009 an einem vom EEP unterstützten Wiederauswilderungsprojekt für Mönchsgeier in den südfranzösischen Alpen mit zwei Nachzuchttieren.
Darüber hinaus gehört der Tierpark der European Kune Kune Pig Society (EKKPS) an, die sich der Erhaltung der seltenen Schweinerasse verschrieben hat.