Fundort der Fossiliensammlung
Die Gemeinde Solnhofen liegt im bayerischen Altmühltal und ist besonders für ihre Steinbrüche und die dort seit Millionen von Jahren erhaltenen Fossilien bekannt. Die hier zur Tage geförderten Tier- und Pflanzenfunde reichen bis zu 150 Millionen Jahre zurück ins Jura – das Zeitalter der Dinosaurier. Die Geologie im Altmühltal zeichnet sich vor allem durch die sogenannten Plattenkalke aus. In den Schichten des hellen, weißen Sandsteins wurden über 700 verschiedene Tier- und Pflanzenarten konserviert.
Wie hat Solnhofen vor 150 Millionen Jahren ausgesehen?
Anhand von Gesteinsanalysen und Fossilienfunden können Geologen und Paläontologen selbst urzeitliche Lebensräume rekonstruieren. Im bayerischen Altmühltal entdeckte man viele Meeresbewohner – wie Tintenfische, Seesterne, Riesenfische und Wasserpflanzen – da vor 150 Millionen Jahren die Ausläufer des Urmeers Tethys die Region bedeckten. Tropische Temperaturen, weiße Sandstrände, Lagunen und Korallenriffe formten die Insellandschaft.
Im Norden der einstigen Meeresregion war der Meeresboden mit kuppenförmigen Algen-Schwamm-Riffen überzogen. In Flachwasserzonen im Süden und Osten hatten sich Korallenriffe gebildet, die wie eine Barriere zum offenen Meer hin wirkten. Hinter dieser Riffbarriere lagerten sich in den Wannen zwischen den Algen-Schwamm-Riffen die „Solnhofener Plattenkalke“ ab. Lebende Tiere, die in das Wannengebiet eindrangen, verendeten wenn sie in die tieferen Wasserschichten gelangten an Übersalzung und Sauerstoffmangel. Die toten Tiere sanken zu Boden in den Kalkschlick und wurden schon bald von einer neuen Sedimentschicht zugedeckt. Weiter im Norden lagen Inseln oder das Festland, von denen Insekten, Pflanzen oder andere Landtiere ins Meer getrieben und dort eingebettet wurden.