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Mit Artenschutz unsere Erde erhalten

Am 3. März ist World Wildlife Day, auch bekannt als Internationaler Tag des Artenschutzes. Dieser Tag soll uns daran erinnern, die Vielfalt der Tierwelt zu feiern und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam zu machen. Zoos und Aquarien übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle.

 

„Auch für den Bochumer Tierpark ist der Artenschutz, neben der Umweltbildungsarbeit, eine seiner Kernaufgaben“, erläutert Zoodirektor Ralf Slabik, „dazu gehört sowohl der Artenschutz ex-situ, also außerhalb des natürlichen Lebensraums, wie hier bei uns im Tierpark, als auch der Artenschutz in-situ, d.h. vor Ort in den jeweiligen Habitaten.“

 

Der Tierpark + Fossilium Bochum ist zurzeit an 13 europäischen Erhaltungszuchtprogrammen und Zuchtbüchern für bedrohte Tierarten beteiligt, die offiziell durch den europäischen Dachverband der Zoos und Aquarien EAZA gemanagt werden, sodass Zuchtgruppen zooübergreifend und gezielt zusammengestellt werden, um innerhalb dieser Populationen eine größtmögliche genetische Vielfalt zu erhalten.

 

Im Bereich des in-Situ-Artenschutzes unterstützt der Bochumer Tierpark verschiedene Projekte, die durch speziell beschriebene Maßnahmen zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen im direkten Herkunftsgebiet der Tiere beitragen. Seit Jahren ist er Mitglied im Verein Sphenisco e.V., der sich dem Schutz der Humboldtpinguine vor den Küsten Chiles und Perus verschrieben hat, engagiert sich für den Plumploris e.V. zur Rettung der nachtaktiven Primaten in Südostasien und initiierte 2022 in Kooperation mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz ZGAP, ein eigenes Schutzprojekt für vom Aussterben bedrohte Regenbogenfisch- und Grundelarten in Neuguinea. Seit 2016 ist der Tierpark Bochum Teilnehmer der Kampagne „Zootier des Jahres“, einem Gemeinschaftsprojekt von ZGAP, der Deutschen-Tierparkgesellschaft DTG, der Gemeinschaft der Zooförderer GdZ und des Verbandes der Zoologischen Gärten VdZ, die im Rahmen dieser verbandsübergreifenden Aktion verschiedenste weltweit agierende Artenschutz-Initiativen finanziell unterstützen.

 

Da in-situ-Artenschutz durchaus vor der eigenen Haustür anfängt, wurden in den letzten beiden Jahren auch zahlreiche Aktivitäten innerhalb des eigenen Betriebsgeländes durchgeführt, die unserer heimischen Insektenwelt zugutekommen. Nach dem Motto “Global denken – lokal handeln“ wurden städtische Synergien genutzt und in Zusammenarbeit mit dem Naturgarten e.V., der USB Bochum GmbH und dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Bochum eine nachhaltig gestaltete Pflanz- und Grünfläche als Insektenschutzareal fertiggestellt sowie Nisthilfen für Wildbienen gebaut und im Tierpark errichtet. Besuchende haben so die Möglichkeit durch dieses Best-Practice-Projekt fachlich hochwertige Informationen zur Umsetzung für den eigenen Garten zu generieren und so einen Beitrag für den Artenschutz im eigenen direkten Umfeld zu leisten.

 

Der Artenschutz ist aber auch in der erfolgreichen Umweltbildungsarbeit ein grundlegendes Thema, auf dem zahlreiche Angebote der Else-Baltz-Zooschule des Bochumer Tierparks aufbauen. Die niederschwellige Vermittlung umweltrelevanter Aspekte und die Sensibilisierung einer Vielzahl an Menschen für den Tier- und Artenschutz sind erklärtes Unternehmensziel. Dabei erlangen Bildungskonzepte im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine immer größer werdende Bedeutung. Ralf Slabik führt aus: „Wir wollen unsere Besuchenden zum Thema Lebensraumzerstörung und Biodiversitätsverlust informieren, ökologische Zusammenhänge verdeutlichen, aber auch Handlungsoptionen beschreiben und aufzeigen, was jeder Einzelne dazu beitragen kann, die Erde auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Nachhaltigkeitsstrategie unserer Stadt Bochum bildet dabei eine wesentliche Handlungsgrundlage. Hier kann es nur einen gemeinsamen Weg geben, bei dem den Zoologischen Gärten, ob ihrer großen gesellschaftlichen Akzeptanz eine wichtige Vermittlerrolle zukommt.“  

 

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