Seehund
Seehund
Phoca vitulina
Gewicht | Etwa 150 Kilogramm |
Größe | 2 Meter Körperlänge |
Verbreitung | Nordhalbkugel, z.B. in der Nordsee |
Lebensraum | Wasser, Küstennähe mit flachen Sandbänken |
Ernährung | Fisch: Heringe, Sardinen, Stinte, Plattfische |
Alter | 20 bis 30 Jahre, in menschlicher Obhut sogar bis 35 Jahre |
Feinde | Schwertwale und der Mensch |
IUCN-Status | Weltweiter Bestand: Nicht gefährdet; Rote Liste Deutschlands: Gefährdet |
Wissenswertes
Seehunde zählen zur Familie der Hundsrobben und sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Tierwelt an der deutschen Küste. Im Mittelalter wurden Seehunde von Küstenbewohnern für die Fell-, Öl- und nicht zuletzt für die Fleischgewinnung gejagt. Mit Beginn des industriellen Fischfangs, sahen Fischer in den Seehunden eine Bedrohung, die ihnen die Fische streitig machten. Um die Fischbestände für den Markt zu sichern, wurden Seehunde gezielt und mit hohen Prämien bejagt und dadurch nahezu ausgerottet. Obwohl die Jagd auf Seehunde mittlerweile verboten ist, sind die heimischen Meeressäuger auch heute durch menschliche Einflüsse – wie Umweltgifte und Plastikmüll – gefährdet.
Nachwuchs
Seehunde sind meist Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit und zum Ausruhen auf den Sandbänken in Gruppen zusammenkommen. Es dauert 11 Monate bis eine Seehundmutter ein Jungtier zur Welt bringt. Die Neugeborenen können sofort nach der Geburt schwimmen, werden aber noch 5 bis 6 Wochen gesäugt. Wenn ein Jungtier seine Mutter verliert, fängt es laut an zu heulen, um so seine Mutter zu rufen. Aus diesem Grund werden sie „Heuler“ genannt.
Besonderheiten
Als Meeressäuger sind Seehunde unter Wasser in ihrem Element. So können sie unter Wasser hervorragend sehen und hören, an Land sehen ihre Augen dagegen nur verschwommen. Ihre Barthaare, „Vibrissen“ genannt, dienen der Orientierung. Mit ihnen nehmen sie kleinste Bewegungen wahr und finden auch im trüben Wasser Nahrung. Seehunde können sogar im Wasser schlafen. Dabei schweben sie auf und ab und holen an der Wasseroberfläche Luft, ohne dabei aufzuwachen
Erkennungsmerkmal
Seehunde haben einen stromlinienförmigen Körper und sind schlanker als z.B. die ebenfalls an der deutschen Küste beheimateten Kegelrobben. Ihr Fell ist hell- bis dunkelgrau und am gesamten Körper mit schwarzen Flecken gesprenkelt. Unter ihrem Fell haben sie eine mehrere Zentimeter dicke Speckschicht, den „Blubber“, der sie auch im Winter warm hält. Seehunde haben, anders als Seelöwen, keine Ohrmuscheln. Von außen erkennt man die Ohren nur an kleinen Löchern im Fell.